Im Jahr 2017 unterzeichneten das italienische Verteidigungsministerium und die Autonome Provinz Bozen ein Abkommen zur Umnutzung militärischer Flächen in Südtirol. Ziel war es, nicht mehr benötigte Kasernen an die Provinz zu übertragen, während diese im Gegenzug militärische Gebäude sanieren sollte. Der Gesamtwert der Maßnahme beträgt rund 220 Millionen Euro. Teil dieses Abkommens war auch das Areal der Schenoni-Kaserne in Brixen.
Anfang 2024 wurde der Eigentumsübergang der Kasernen Schenoni (19.000 m²) und Reatto (7.000 m²) offiziell an die Stadt Brixen vollzogen. Bereits 2022 hatte die Provinz die kostenlose Übertragung beschlossen. Nach langen Verhandlungen über Altlasten und Nutzungspläne stimmte der Gemeinderat im Oktober 2023 zu.
Für die Entwicklung des 19.000 m² großen Schenoni Areals hat sich die Stadt gezielt für einen partizipativen Prozess entschieden. Bürger und Experten entwickeln gemeinsam innovative Nutzungskonzepte. Dabei wird erstmals in Italien ein kooperativer Planungsansatz verfolgt. Unter dem Namen Urban Lab Schenoni erarbeiten Architekten zunächst Konzepte, bevor drei ausgewählte Teams gemeinsam mit Bürgern, Fachleuten und Interessenvertretern einen Masterplan erstellen. Ziel ist ein neues Stadtviertel, das von der Gemeinschaft mitgestaltet wird.
Im November 2024 erhalten Arch. Martin Mutschlechner den Zuschlag für die Begleitung des kooperativen Planungsprozesses und Arch. Stephan Dellago den Zuschlag für die Koordination des Wettbewerbs.
Am 08. Mai 2025 werden im Rahmen eines Skizzenwettbewerbs drei Planungsteams aus insgesamt 14 ausgewählt, die weiter an der Planung des Areals arbeiten. Dei drei Teams sind:
Eine Steuerungsgruppe aus politischen Vertreter:innen und Mitarbeitenden der Technischen Dienste und der Finanzdienste sowie eine erweiterte Steuerungsgruppe, der auch ortsnahe und ortsverbundenen Bürgerinnen und Bürger angehören, die verschiedene Alters- und Interessensgruppen vertreten, werden ernannt.
Grundsätzliche Abstimmung zwischen Planer-Teams, Koordinatoren, externen Experten und Steuerungsgruppe
Diskussion und Weiterentwicklung der Ideen in der Erweiterten Steuerungsgruppe
Ein besonderes Beteiligungsformat stellt der „Marktplatz“ auf dem Schenoni-Areal dar. Hier sind alle interessierten Bürgerinnen und Bürger eingeladen, ihre Ideen, Anregungen und Anliegen direkt einzubringen. Der Marktplatz bietet Raum für offenen Austausch und gemeinsames Weiterdenken der Konzepte.
Rückmeldungen aus der Marktplatzveranstaltung werden in der erweiterten Steuerungsgruppe diskutiert und weiterentwickelt.
Abschluss des Wettbewerbs und Genehmigung des Entwicklungskonzepts. Im Anschluss Erstellung des Umsetzungsplans für das Areal.